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Venedig – eine Verführung (*Buch von Hanns-Josef Ortheil)

Gastbeitrag von Silvia Olp, Vorstandsvorsitzende, aed Stuttgart e.V.

Silvia Olp, Vorstandsvorsitzende, aed Stuttgart e.V.
Silvia Olp, Vorstandsvorsitzende, aed Stuttgart e.V.

Alle zwei Jahre mindestens, und immer mindestens vier Tage. Der Zauber der Verführung beginnt bereits beim Abflug in Stuttgart – speziell zu Zeiten der Architekturbiennale in Venedig von Mai bis November – alle zwei Jahre.

Flughafen San Marco – schon der Name verspricht magische Momente. Zwischen den Standard-Touristen tummeln sich kreativen Köpfe, die Sehnsucht nach Inspiration haben – wenn auch sportlich, immer gut angezogen, immer gut anzusehen.

Anreise Venedig - die Vorfreude steigt

Die ersten Gespräche beginnen schon hier: „Was muss man unbedingt anschauen?“ oder „Wohnt ihr auch in Dorsoduro – im Kloster?“ Die meisten kennen die Stadt und ihre besonderen Orte, die Ausstellungen, die Restaurants, die Museen.

 

Das Flugzeug gleitet über die Lagune – die Freude steigt. War es einst doch mühsam zu Fuß zu den Wassertaxis zu kommen – heute geht es über Rolltreppen gut voran. Gut organisiert fährt man mit dem Boot im flotten Tempo auf die Lagunenstadt zu. Ab jetzt läuft Kopfkino – zurück in eine andere Zeit.


Canal Grande - die bekannteste Wasserstraße der Stadt

Den Canal Grande entlang an den prächtigen Fassaden aus vergangenen Jahrhunderten – ja, überall lachen, genießen, staunen – kein Autolärm – aber absolut überfüllte Vaporetti kommen uns schon entgegen – das gehört dazu, ja, man kommt sich nah auf diesen Wasserbussen.

Und bereits jetzt verliere ich das Zeitgefühl – das Kloster (bleibt mein Geheimnis) mit der kleinen Eingangstüre – fast schon wieder daran vorbeigelaufen – seit Jahren unverändert. Draußen der Trubel der Gassen – im Innenhof die gewünschte Stille eines Klosters. Nur Zimmer mit Dusche – kein Frühstück, das gibt es draußen in den Gassen von Venedig. Und um 24 Uhr schließt das Tor, morgens um 6 Uhr wieder auf. Man hat die Wahl.

Lieblingsort mit toller Geschichte: Palazzo Venier dei Leoni

Mein erster Tag gehört immer der Stadt und ihrer Geschichte: Lieblingsort mit toller Geschichte: Palazzo Venier dei Leoni, das Peggy-Guggenheim-Museum. Mitte des 18. Jahrhunderts beauftragte die Familie Venier, die in ihren Glanzzeiten die Dogen Venedigs stellte, Architekten mit dem Bau eines spektakulären Palazzos direkt am Canal Grande. Doch die Kosten explodierten und die ehrgeizigen Baupläne konnten nicht vollständig realisiert werden. Die britische Autorin und Kritikerin Judith Mackrell erzählt in ihrem reich bebilderten und spannend geschriebenen Buch die Geschichte dieses Gebäudes. Im 20. Jahrhundert gingen hier u. a. Man Ray, Pablo Picasso, Cole Porter oder Yoko Ono ein und aus.

"Es ist die Geschichte eines außergewöhnlichen Hauses und dreier atemberaubender Frauen!"

Silvia Olp, Vorstandsvorsitzende, aed Stuttgart e.V.


Seine Bewohnerinnen, die Mailänder MiIlionenerbin und Modeikone Luisa Casati und Doris Castlerosse, die Geliebte Winston Churchills, machten den Palazzo zu einem weit über die Grenzen Italiens bekannten und berüchtigten Treffpunkt der internationalen Künstlerszene und der High Society. Ende der 1940er Jahre kaufte die Mäzenin und Kunstsammlerin Peggy Guggenheim den Palazzo, nach ihrem Tod wird er Sitz der Collezione Guggenheim. Es ist die Geschichte eines außergewöhnlichen Hauses und dreier atemberaubender Frauen!

 

Und danach einfach treiben lassen durch die Gassen – neben den Hauptwegen - von Dorosoduro und über die Academia-Brücke dann Richtung San Marco. Bei Wienerkaffeehaus-Musik in den Abend langsam hinübergleiten. Und egal wann ich auf der Biennale war – immer habe ich Freunde und Bekannte zufällig getroffen und immer endete es am Abend in wunderbaren Bars oder einfachen Restaurants an der Straße – so liebe ich es.

Ein Tag auf der Architekturbiennale Venedig

Zurück in das Heute – hinein in die Zukunft! Gutes Schuhwerk, gutes Frühstück – jetzt kommt der Tag auf der Architekturbiennale. Start im Arsenale mit Abschluss in den Häusern und Gärten des Giardini. Jede Biennale ist bestückt mit weltweiten Ideen zum Bauen in der Zukunft – Materialien, die wir uns vor einigen Jahren als Baumaterial noch gar nicht vorstellen konnten, bestimmen die Projekte und das Bauen von Morgen. Eine Vielfalt an Kreativität und auch Aktionen.

"Jede Biennale ist bestückt mit weltweiten Ideen zum Bauen in der Zukunft – Materialien, die wir uns vor einigen Jahren als Baumaterial noch gar nicht vorstellen konnten..."

Silvia Olp, Vorstandsvorsitzende, aed Stuttgart e.V.


 In den Marinaressa Gärten ist in 2023 im Rahmen der Ausstellung „Time Space Existence“ des European Cultural Centre eine Leichtbau-Installationen des ILEK Stuttgart zu bewundern. Genau das ist eine von vielen Ideen, die das Bauen der Zukunft bereichern werden. Nach einem langen Tag und einem Abschiedscampari im Paradiso Restaurant am Giardini-Vaporetto-Terminal geht es zurück nach Dorsoduro. Und vielleicht doch noch einen Vivaldi in der Musici Venziani … gleich zurück ins 18. Jahrhundert.

Zeit für den Lido

Pausentag: Zeit für den Lido!  Auf den Spuren von Thomas Mann – Tod in Venedig. Zauber und Verführung erleben – pur am Sandstrand. Bitte, nicht an den öffentlichen Strand. Privatstrand – ein Tag zum Lesen und Abtauchen … Sand in den Schuhen – zurück in der Zeit, Verwöhnprogramm.

Meine Tage in Vendedig

Heute nochmals: die Ausstellungen in den unterschiedlichsten Palazzi in der Stadt. U.a. immer gute Projekte im Europäisches Kulturzentrum Palazzo Mora. Wunderbare Plätze zum Leute schauen, Campari und Cappuccino – je nach Tageszeit Bruschettas, Crostini, Cicchetti in den Bacari-Bars. Und nach meinem Mitbringsel aus Venedig Ausschau halten – immer Tücher oder Handschuhe. Die kleinen Geschäfte in den Nebenstraßen haben es mit angetan.

 

So sahen oder sehen meine Venedig Tage aus.

 

Ihre Silvia Olp

Vorstandsvorsitzende, aed Stuttgart e.V.


NEU!! Koooperationsreise mit unserem Partner aed e.V. nach Venedig

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